Schienentherapie

Als Schienen bezeichnet man in der Zahnmedizin herausnehmbare temporäre Aufbissbehelfe, die über die Zähne gesetzt werden und eine veränderte Lage von Oberkiefer zu Unterkiefer simulieren.

Schienen können als Therapiemittel bei nächtlichem Knirschen eingesetzt werden, wobei sie eine Überlastung von Zähnen, Kiefergelenken und Kaumuskulatur verhindern sollen.

Weiterhin werden Schienen in der Diagnostik vor geplanten größeren prothetischen Neuversorgungen genutzt, um auszutesten, ob eine veränderte Kieferrelation sich positiv auf Kiefergelenke und Muskulatur auswirkt und in die Versorgung übernommen werden kann.

Auch bei der Überlegung, ob eine kieferorthopädische Behandlung im Erwachsenenalter sinnvoll sein kann, spielt die Schienentherapie eine Rolle, da durch die Schiene temporär Zwangsbisse aufgehoben werden können und die Wirkung dieses Aufhebens auf das gesamte Bewegungssystem erprobt werden kann, bevor irreversible Umstellungsmaßnahmen vorgenommen werden.

Die Schienentherapie ist eng mit der Funktionsanalyse verbunden. Schienen werden im zahntechnischen Labor angefertigt, d.h. in unserer Praxis werden Abdrücke, Bissregistrate und ggf. funktionsanalytische Maßnahmen vorgenommen, die dann an das Labor zur Herstellung der Schiene weitergeleitet werden. Das Einsetzen und ggf. nötige Optimieren der Schiene erfolgt wieder in unserer Praxis, ebenso wie weitere Kontrollen der Wirkung der Schiene.

Wichtig ist, die Schiene nur als temporäres Hilfs- oder Diagnosemittel zu begreifen, da sich ein zeitlich unkontrolliertes, exzessives Tragen wiederum negativ auf die betroffenen Strukturen auswirken kann.

Zum Seitenanfang